Mo/Di 19./20.10
Der Blog ist auf neuesten Stand gebracht und ich habe wieder eine etwas längere Fahrt hinter mir, die mich nach Zaragoza gebracht hat. Laut einem meiner Reiseführer soll die Stadt sehr schön und eine Reise wert sein. Wir werden sehen.
Wie üblich, bin ich über’s (Berg) Land gefahren, was naturgemäß zeit benötigt, da aber auch deutlich mehr zu sehen ist.
Unterwegs nach Zaragoza
Über Tremp nach Westen und via Montanana – Benabarre nach Berbasto. Lauter Orte, die der gemeine Europäer natürlich kennt. Weiter nach Monzon – Serinena nach Zaragoza, wo ich mir wieder den Luxus eines Campingplatzes gönne. Hier ist es nicht ganz so einsam wie in den Bergen. Auffallend viele britische Wohnwagen und Mobile. Und nicht zu vergessen, die allseits beliebten gelben NL Schilder!!
Mi 21.10.
Also vorweg, Zaragoza ist selbst für einen Kulturbanausen wie mich beeindruckend. Das Zentrum ist voll von tollen Bauwerken mit Türmchen und allerlei Schnickschnack. Immerhin waren sogar mal die Mauren hier ansässig.
Turm in Zaragoza
Allerdings, am meisten hat mich die Kathedrale beeindruckt. Sowohl außen als auch im Innern. Unglaublich, was da ein Reichtum drin steckt.
Plaza de Pillar mit Kathedrale
Kleine Impression von der Kathedrale von innen
Die Besichtigungsrunde hat so um die 3 Stunden gedauert, dann haben mir auch die Füße ausreichend weh getan und so war ich froh nach einer halben Stunde Busfahrt wieder am Campingplatz zu sein.
Do 22.10.
Es ist wieder an der Zeit, den Bergen einen Besuch abzustatten.
Über die Autobahn nach Huesca, weiter in östlicher Richtung bis Barbasto.
Namenlose Burg bei Berbasto
Ab hier sind auch die Straßen wieder sehr bergangepasst und so fahre ich nordwärts bis Benasque. Da ich ein recht gehfauler Mensch bin, fahre ich bis zum letzten Parkplatz auf 1890m Höhe. Der Ort heißt La Besurta und die Zufahrt führt zum Teil über unbefestigte Straßen. Hier ist nun mein Ausgangspunkt für die geplante Besteigung des Pico de Paderna auf 2621m. Hier habe ich zum ersten Mal kein Handyempfang! Und das Wetter ist schlecht, Nieselregen und Wind.
Fr 23.10.
Als ich aufstehe, ist der Himmel wolkenlos.
Der erste Teil der Tour führt über einen guten Pfad zum Ref. de la Renclusa auf 2140m.
Der Weg
Weiter in Richtung Ziel ist der Weg nicht mehr so ausgeprägt und markiert, so dass ich ihn gelegentlich verliere, aber auch schnell wieder finde. Es geht in ein schönes Hochtal hinein und nach einem kurzen, etwas steileren Anstieg erreiche ein weiteres Tal mit einem toll mäandernden Bach, kleinen Seen und viel Biotop. Eine wunderschöne Landschaft.
Pico de Paderna
Pico de Paderna Abstiegsbiotop
Auch schiebt sich das Ziel mittlerweile markant ins Blickfeld. Nach durchqueren eines Blockfeldes zieht der Hang deutlich steiler in den Sattel „Collado de Paderna“ auf 2504m. Von hier ist nicht mehr weit über den Südrücken zum Gipfel, den ich nach 2:20 erreiche. Wieder einmal bin ich vollkommen allein am Berg und genieße Ruhe und Aussicht bevor ich mich wieder an den Abstieg mache.
Sa/So 24./25.10.
Zur nächsten Bergtour ist es nicht allzu weit, so lasse ich mir Zeit. Wieder einmal finde ich einen schönen, ruhigen Platz direkt am Ausgangspunkt der Tour. Wobei die Zufahrt durch über die enge Bergstraße von Escalona zum Canon de Anisclo, auch wegen des gelegentlichen Gegenverkehrs nicht „ohne“ war. Der Canon scheint recht eindrucksvoll zu sein. Zumindest ist er gut besucht.
Canon de Anisclo
Die Tour auf den Sestrales Bajo wird so charakterisiert:
„Packender Aufstieg zum Hochplateau über dem Anisclo-Canyon. Die steilen Türme, Flanken und Zinnen scheinen jeden Anstieg … zu verwehren. Doch auf einem spannenden und abwechslungsreichen Weg, der die Gesimse, Scharten und Felskanäle klug ausnutzt, gelangt man auf den weit gezogenen Rücken der Sestrales mit einer ausgeprägten Karstlandschaft. Die Aussicht über den Aniscli-Canyon, die vertikalen Mondotot-Abbrüche und den Nationalpark sind erstklassig.“ Na dann, nichts wie hin!!
Und die Tour hält, was der Führer verspricht.
Der Weg
Sestrales Bajo – der nächste Balkon wartet
Abwechslungsreiche, z.T. spannende Wegführung, ausgesetzte Passagen, tolle Ausblicke, leichte Klettereien und ein riesiges Gipfelplateau.
Sestrales Bajo – Rückschau
Was er verschweigt sind die Geier, die mich mittlerweile bei allen Touren begleiten. Speziell auf dem Gipfel war es faszinierend, diesen Vögeln zu zuschauen. Im Abstand von geschätzten 50m flogen sie über mir, und neben mir auf gleicher Höhe und sogar tiefer. Allerdings musste ich feststellen, dass es gar nicht so einfach ist, diese Riesenvögel mit einer einfachen Kamera zu fotografieren.
Unter Geiern
Mal wieder ein toller Tag, eine extrem einsame Tour (wie meistens treffe ich sonst niemand am Berg) auf einen schönen Berg. Voilà. Da kann ich den Abend in aller Ruhe und Zufriedenheit ausklingen lassen.